ESG-Daten: Aktuelle BaFin-Studie gibt Einblicke

12.04.24

Die Tatsache, dass 75% des europäischen Gebäudebestands dringend energetische Sanierungsmaßnahmen benötigen, unterstreicht den enormen Handlungsbedarf der Immobilienbranche in Richtung Nachhaltigkeit. Doch was haben ESG-Daten damit zu tun?

Auch die Finanzbranche betont zunehmend die Bedeutung von Nachhaltigkeit, während die damit verbundenen rechtlichen Anforderungen an Berichterstattung und Transparenz steigen.

Eine zuverlässige Datenbasis ist entscheidend für die Bewertung von Produkten nach ESG-Kriterien und die Erfüllung gesetzlicher Vorschriften. Eine Studie der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, für die 30 deutsche Kapitalverwaltungsgesellschaften und sechs ESG-Ratinganbieter befragt wurden, zeigt jedoch ernüchternde Ergebnisse:

  • Jährlich werden über 40.000 Euro für ESG-Daten und Ratings budgetiert. Aber 87 Prozent der befragten Kapitalverwaltungsgesellschaften halten die Kosten für unangemessen hoch. Grund dafür ist die hohe Konzentration der Anbieter.
  • Die Qualität der gelieferten ESG-Ratings wird von der Mehrheit der KVGen als unzureichend angesehen, mit unvollständigen, schlecht aktualisierten und qualitativ minderwertigen Daten.
  • Die Kritik richtet sich auch auf die schlechte Vergleichbarkeit der ESG-Ratings und die mangelnde Transparenz der verwendeten Methodiken, einschließlich unterschiedlicher Bewertungskriterien und Gewichtungen.

Trotz dieser Herausforderungen zeigen steigende Budgets für ESG-Daten, dass ihr Stellenwert im Investmentprozess zunimmt und voraussichtlich weiter wachsen wird.

Was bedeutet das für Immobilienunternehmen? Projektentwickler und Bestandshalter werden verstärkt dazu angehalten sein, ESG-Faktoren in ihre Geschäftsstrategien zu integrieren und entsprechende Maßnahmen zur Compliance umzusetzen. Dies ist erforderlich, um weiterhin attraktiv für Investoren zu bleiben und den steigenden Marktanforderungen gerecht zu werden.

Die komplette BaFin-Studie finden Sie hier.